Anstelle des Yachthafens lag früher das Schwimmbad des Schwimm-Club Wiesbadens am Schiersteiner Hafen.
Im Jahre 1925 konnte unser Clubbad in Schierstein eröffnet werden.
Mit Ausbruch des zweiten Weltkriegs 1939 kam der sportliche Betrieb langsam zum Stillstand.
Es muss auch erwähnt werden, dass der Schwimm-Club Wiesbaden den Gedanken der Lebensrettung förderte, in dem er Anfang der zwanziger Jahre einen Rettungsdienst auf der Schiersteiner Hafenspitze errichtete und somit den Grundstein der Rettungsstation der DLRG legte.
Dem totalen Zusammenbruch im Jahre 1945 war auch das Vereinsleben zum Opfer gefallen. Durch ein Gesetz der Militärregierung mussten die Vereine aufgelöst werden.
Viele unserer Mitglieder befanden sich in Gefangenschaft und nur sehr langsam kamen die Einzelnen wieder in die Heimat zurück. In dieser Zeit, in der jeder einen erbitterten Kampf, um das tägliche Brot zu führen hatte, bedurfte es großer Idealisten, den Gedanken „Verein" überhaupt zu wagen, geschweige denn sich an die Neugründung eines Vereins zu machen. Der Schwimm-Club hatte in seinen Reihen die Idealisten. Die bestehenden amtlichen Bestimmungen verboten allerdings die Jahreszahl 1911 zu führen.
Während sich die vorerwähnten Arbeiten langsam abwickelten, wuchs die Mitgliederzahl des Clubs ständig und man ging daran sich der sportlichen und gesellschaftlichen Tradition des Vereins zu besinnen. Allmählich erstand wieder eine Wettkampfmannschaft und es dauerte noch lange bis ein Wettkampfbetrieb aufgenommen werden konnte. Die Erfolge unserer Schwimmer nach 1945 sind umso höher zu bewerten, da das Viktoria-Bad durch Kriegsschäden zerstört war.
Das neu entstandene Clubheim direkt hinter dem Bootshaus.
Ähnlich war es in dem Lager der Kanuten. Immer mehr Boote kamen hinzu, so dass unsere Bootshalle wieder voll belegt war.
Ganz allmählich kamen auch die gesellschaftlichen Veranstaltungen wieder in Gang und nahmen 1946 ihren Anfang. Frühlings- und Herbstfeste sowie die traditionellen Silvesterbälle folgten dann später und waren in der damaligen Zeit, ausser den Sommermonaten in Schierstein die einzige Gelegenheit die Mitglieder zusammenzuführen.
Mit der Durchführung der „Süddeutschen Schwimm-Meisterschaften im Juli 1953 trat der Schwimm-Club Wiesbaden erstmalig wieder nach dem Krieg mit einer Großveranstaltung an die Öffentlichkeit. Im gleichen Jahr wurde der Rennsportabteilung der Kanuten ein Zehner-Kanadier zur weiteren sportlichen Betätigung übergeben.
Mit der Eröffnung des Hallenbades in der Mainzer-Straße im Mai 1954 fanden endlich unsere Schwimmer und Schwimmerinnen wieder eine ideale Übungsstätte. Das Bad selbst wurde von uns mit einem Schwimm-Städte-Kampf Wiesbaden gegen Mainz – Worms eingeweiht, der von Wiesbaden gewonnen wurde.
Dank der vorausschauenden Planung beim Bau des Hallenbades mit einer 50 m-Bahn wurden seitens des Hess. Schwimm-Verbandes der Länder-Vergleichskampf Nord-Baden gegen Hessen und vom Deutschen Schwimm-Verband das Olympia-Ausscheidungs-Schwimmen nach Wiesbaden verlegt und die organisatorische Durchführung dem Schwimm-Club Wiesbaden 1911 übertragen. Daraufhin wurde im Herbst 1956 die gesamte Deutsche Schwimm-Meisterschaft zum sechswöchentlichen Training vor dem Abflug nach Melbourne nach Wiesbaden berufen.
Zahlreiche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, sowie stille Helfer und Helferinnen stehen seit Jahren für die Betreuung unserer Mitglieder und Gäste zur Verfügung. Ohne sie wäre die Vereinsarbeit nicht zu leisten.
Da unser Club schon lange nicht nur ein Schwimm-Club traditioneller Prägung ist, wurde 1970 zu den bereits bestehenden Abteilungen eine Yachtabteilung neu gegründet. Damit hat man frühzeitig der modernen Entwicklung im Wassersport Rechnung getragen und dem Verein ein weiteres in die Zukunft weisendes Standbein auf unserem Sportgelände in Schierstein hinzugefügt.
Die Neugestaltung des Westhafens durch die Stadtwerke, ausgelöst durch die Erweiterung des Wassereinzugsgebietes und die Festlegung der Wasserschutzzonen hatte unser Clubgelände völlig verändert. In schwierigen Verhandlungen mit Stadt und Stadtwerken konnte durch neue Pachtverträge, auch für eine Wasserfläche, die Existenz des Clubs in Schierstein gesichert werden.
Als erste große Aufgabe kam das Problem der inzwischen baufällig gewordenen alten Bootshalle auf den SCW zu. Nachdem alle Bemühungen in den vorangegangenen Jahren für den Neubau eines Clubhauses an wasserrechtlichen Auflagen und der fehlenden Möglichkeit der Entsorgung gescheitert waren, musste jetzt gehandelt werden. So wurde schließlich eine Hallenerneuerung am alten Standort genehmigt. Dass dann am Ende nach 4-jähriger Bauzeit ein neues Bootshaus mit einem dem Verein angemessenen Clubraum entstanden war. Auf dem Clubgelände wurden ca. 20 Stellplätze für Wohnwagen hergerichtet. Der Platz wird von den Mitgliedern der Campingabteilung gepflegt und bietet viele Möglichkeiten der Freizeitgestaltung.